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kläger wider einzelne Verbrechen, namentlich Wucherei 5). So
einflußreich für die römische Verfassung war das Jahr 366 6).
Camillus, der Wiederherfteller des Friedens, legte jetzt die
Dictatur nieder und erbauete der Eintracht den angelobten Tem-
pel. Der große Mann, der, wie Livius bemerkt, weder im
Glücke noch im Unglücke je seines Gleichen hatte, starb schon im
Jahre darauf, 365, nach einem langen thatenreichen Leben, an
der Pest, von welcher damals Rom heimgesucht wurde. Und
kaum hatte die Pest aufgehört, als ein Erdbeben ausbrach, das
zum Schrecken der Römer mitten auf dem Forum einen großen
Abgrund eröffnete. Die Priester verkündeten: dieser würde sich
nicht eher wieder schließen, als bis das Kostbarste, was Rom
besitze, als Weihgeschenk in denselben Hinabgelaffen wäre. Da
sprengte ein heldenmüthiger Jüngling, M. Curtius, in voller
Rüstung, auf seinem prächtig geschmückten Streitrosse herbei,
und mit dem Siegcsrufe: „Nichts kostbarer, denn kriegerische
Tapferkeit!" stürzte er sich mit seinem Roß in den offenen Ab-
grund hinab. Und augenblicklich, setzt die Sage hinzu, schloß
sich der Boden über seinem aufgenommenen Opfer wieder zu-
sammen.
§. 27. Endlicher Sieg der Plcbcssr. Gleichstellung aller
Wehte und Würden.
Seitdem die Patricier aus den Hauptvorrechten ihrer Ge-
burt verdrängt waren, blieb der Kamps unr gleiche Berechtigung
zu den noch übrigen Ehren und Würden nur ein Spiel für das
Volk. Unter dem siegreichen Banner der Tribunen schritt es
muthig auf der Bahn vorwärts, von einer Eroberung zur an-
deren. Wenngleich die Patricier sich mit den neuen Würden
des Prätors und Ädilis curulis trösteten, so zeigte sich doch bald,
wie gering, ja nichtig dieser Ersatz für das eingebüßte wichtige
Vorrecht war. Schon nach zwei Jahren (364) wurde ein Ä di-
Cicero (de leg. Iii. 3.) bezeichnet di ese Adilen als curatores
urbis, annonae et ludorum solemnium.
6) Von diesem sagt Livius (Vii. 1): Annus hic erit insignis novi
hominis consulatu, insignis novis duobus magistratibus, praetura et cu-
ruli aedilitate. Ilos sibi patricii quaesivere honores pro concesso plebi
altero consulatu.
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gen ihre Niederlagen hervor. Seitdem die patricische Abstam-
mung nicht mehr erforderlich und nicht mehr hinreichend war,
um zum Consulate zu gelangen, wurden die erprobtesten Män-
ner an die Spitze gestellt^).
Heldenzeitalter Rom'6.
§• 28. Mricge mit den Galliern.
Nachdem die Eintracht im Innern wiederhergestellt war,
konnten die Römer auch eine größere Kraft nach Außen ent-
wickeln. Das folgende Jahrhundert ist eine wahre Heldenzeit,
aus welcher zahllose Sagen romantischer Ritterthaten den spä-
teren Römer erfreueten und zu patriotischen Gefühlen erhoben.
Zunächst erprobte sich Roms Mannheit und Bürgertugend
in einer langen wechselvollen Fehde mit den Galliern, welche von
neuem ihre Raubzüge begannen und bald in Latium, bald in
Etrurien Bundesgenossen fanden (361 —349). Im Jahre 361
waren sie bis zum Anio vorgerückt, und der Fluß trennte die
beiderseitigen Heere. Da erschien ein Gallier von rieseumäßiger
Größe in voller Waffenrüstung auf der Brücke und forderte
einen Römer zum Zweikampfe heraus. Der junge Manlius,
der Sohn des Retters des Capitols, nahm die Herausforderung
an. Mit einem kurze» Schwerte und kleinen Schilde drang er
dicht an den Gallier heran, durchstach ihm den Bauch, so daß
der Riese zu Boden sank. Er hieb ihm den Kopf ab, riß ihm
eine goldene Kette vom Halse und hing sie zum Zeichen des
Sieges sich selbst um. Daher erhielt der gefeierte Held den
Namen Manlius Torquatus (mit der Kette). Die Gallier zogen
sich des Nachts nach Campauien zurück. Aber schon im folgenden
Jahre kamen sie wieder und verwüsteten das östliche Land bis
an die Mauern Roms. Nach einer langen blutigen Schlacht
zogen sie sich nach dem von Nom abtrünnig geworden Tibur
zurück; hier aber wurden Beide, die fremden sowohl als die
4) Siehe Löbell, Grundzüge einer Methodik des geschichtlichen
Unterrichts. S. 58.
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mit ins Feld zogen, sondern als Landsturm die Stadt beschützten.
In jeder Klasse waren die Bürger in mehre Centurien oder
Kompagnien, mit einem Centurio oder Hauptmann an der Spitze,
abgetheilt. Die erste Klasse zählte 80 Centurien, vierzig der
Jüngeren und eben so viele der Älteren. Die Bürger dieser
Klasse waren mit einem Helm, Panzer, großem Schilde und
ehernen Beinschienen gerüstet und führten als Angriffswaffen
Lanze und Schwert. In der Schlacht bildeten sie als Schwer-
bewaffnete die erste Linie und gaben die Hauptentscheidung. In
den drei folgenden Klassen, deren jede 20 Centurien zählte, hat-
ten die Bürger abwärts immer ein oder anderes Waffenstück
weniger. So fehlte den Bürgern der zweiten Klasse, welche in
der zweiten Linie standen, der Panzer; auch war ihr Schild
kleiner; denen der dritten Klasse, die in der dritten Linie stan-
den, auch die Beinschienen; und die Bürger der vierten Klasse
waren ganz ohne Schutzwaffen und standen mit Lanze und Wurf-
spies bewaffnet in der letzten Linie. Die fünfte Klasse endlich
enthielt in 30 Centurien die Schleuderet', welche außerhalb der
Linie als Plänkler dienten. Wie in der ersten Klasse, so enthielt
auch in den übrigen Klassen die eine Hälfte der Centurien die
Jüngeren, die andern die Älteren. Alle nicht in die Schatzungs-
klasse aufgenommenen Bürger folgten entweder, wenn sie ein
Vermögen von 1,500 bis 12,500 Assen besaßen, regelmäßig als
Beigezeichnete (aeeensi, adscriptitii) in einer besonder» Cen-
tura und kämpften als Ersatzmannschaft mit den Waffen
der Todten und Verwundeten; oder waren als Proletarier nur
in außerordentlichen Fällen kriegespflichtig, und als Capit6 censi
von aller Kriegessteuer und Wehrpflicht frei. Auf diese Weise
war der Heerbann des Fußvolkes geordnet. Die Reiterei be-
stand aus 18 Centurien, aus den sechs alten unter Tarquinius,
die auch die „sechs Suffragia" genannt wurden, und aus zwölf
neuen, welche Servius aus den reichsten und angesehnsten Fa-
milien der Plebejer bildete. Der Staat gab ihnen 10,000 Asse
zum Ankauf und jährlich 2,000 Asse für die Unterhaltung eines
Streitrosses und eines Knappen nebst dessen Pferde. Diese Un-
kosten wurden aus dem Vermögen reicher Wittwen und solcher
Waisen, die zum Kriegesdienste noch nicht herangezogen werden
konnten, bestritten.
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Klasse Vermögen Centurien Bewaffnung
I. 100,000 Aß (2,300 80 (40 «en. 40jun.) 18 Eqq 98 1 fab. tign. Helm, Panzer, Schild, Beinschienen, Lanze, Schwert.
Ii. 75,000 20 (10 sen. lojun.) 1 fab. aerar. Dieselben, ohne Panzer.
Iii. 50,000 20 (losen. lojun.) 1 corn. Dieselben, ohne Bein- schienen.
Iv. 25,000 20 (losen. lojun.) 1 litic. Lanze und Wurfspieß.
V. 12,500 30 (15 sen. 15jun ) 1 accensi ' proletarii f capite censi Schleuder.
Summa 193 Centuriem
Übrigens finden sich hier bei den alten Schriftstellern man-
cherlei Abweichungen. So setzen Cicero und Livius die Zahl
der Klassen auf 5, Dionys auf 6; bei Cicero und Dionys ist
die Gesammtzahl der Centurien 193, bei Livius 194; Cicero
gibt 1 Centurie, Dionys 2 Centurien der Werkmeister an, und
Beide zählen sie der ersten Klasse zu; auch Dionys schreibt ihnen
2 Centurien zu, rechnet sie aber zur zweiten Klasse. Die
Spielleute werden bei allen dreien als 2 Centurien bezeichnet,
aber von Dionys der vierten, von Cicero und Livius der fünften
Klasse zugezählt. Livius setzt das Vermögen der fünften Klasse
auf 11,000, Dionys, mit anderweitigen Angaben übereinstim-
mend, auf 12,500 Aß.
So war nun das Verhältniß zwischen Pflichten und Rech-
ten geordnet und geregelt; die Kriegsordnung und das bürger-
liche Regiment standen in der innigsten Verbindung. Dieselben
Männer, welche im Sturme der Schlacht vorangingen und durch
Bewaffnung und Übung den Ausschlag gaben im Kampfe, die
Schwerbewaffneten und die Reiterei, waren auch in der Ver-
sammlung der Gemeinde die Leiter und Führer des Volkes und
gaben auch dort die Entscheidung. Ja, die zur Ausübung des
Weiter, Geschichte der Römer- 5
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in einem Bilde zu sprechen, die Wiege der ganzen Menschheit war. Leider aber sind alle Versuche hierzu fruchtlos geblieben. Denn die nachher eingetretene Sndfluth hat die Oberflche der Erde so verndert, da die Spur nicht wiederzufinden ist.
2. Allmlige Ausbreitung der Menschen; ihre erste Lebensweise.
So lange Adam und Eva mit ihren ersten Kindern noch allein lebten, fanden sie wohl rund um sich her, was zur Befriedigung der nchsten Bedrfnisse des Lebens erforderlich ist, Nahrung, Kleiduna und Wohnung. Der gtige Gott ernhrte und erhielt sie, wie er die Vgel und andere Geschpfe um sie her ernhrte und erhielt. In der anmuthigeu Gegend Auens, in welcher sie lebten, herrscht fast ein immerwhrender Frhling. Die schnsten und wohlschmeckendsten Frchte wachsen dort wild und kommen sogar mehrmal im Jahre zur vollendetsten Reife. Diese brauchten sie also nur zu pflcken. Und weil die Luft bort stets heiter und mild ist, so reichte auch die leichteste Bedeckung hin. Die ersten Menschen gingen vor ihrem Snben-falle noch nackt; erst nach demselben bedeckten sie sich aus Scham mit groen Feigenblttern. Spter konnten auch Thierfelle zur Kleidung dienen. Gegen bermige Hitze der Sonne fanden e Schutz unter dem khlenden Schatten der Bume; die grne Flur unter dem freien Gewlbe des Himmels bot ein erquickendes Lager dar. Die wilden Thiere, die ohnehin eine natrliche Scheu vor den Menschen haben, bndigte ihr krftiger Arm, und wenn dieser nicht zureichte, half ein tchtiger Baumstamm, welchen man sich abri, und mit welchem man khn auf sie losging. So finden wir als die lteste Waffe die Keule. Mit dieser tdtete auch Kam seinen Bruder. Selbst Steine, die man schon aus der Ferne schleudern konnte, dienten zur Vertheidi-gung. Noch in spteren Zeiten gebrauchte man diese. Der junge David tdtete hiermit den Niesen Goliath. Unsere Vorfahren, die alten Deutschen, hatten sogar Streitxte von Stejn.
Weittr's Weltgesch. t 30. Aufl. 9
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und salbte nach der Eingebung Gottes im Jahre 1095 vor Chr. den tapfern Jngling Sal aus dem Stamme Benjamin zum Könige.
Sal (10951055) regierte anfangs gut und glcklich und wurde daher geliebt und geehrt. Die alten Feinde seines Volkes schlug er siegreich zurck. Allein die Knigswrde machte ihn bald bermthig, das Kriegsglck raubschtig. Weil er Gottes Gebote verachtete, so verwarf ihn der Herr. In Folge eines neuen Auftrages ging Samuel hinab nach Bethlehem zu Jsai und salbte dessen jngsten Sohn, den frommen David, im Stillen zum Könige von Israel.
Seitdem Sal von Gott verworfen war, verfiel er in eine finstere Traurigkeit und Schwermuth; er hatte keine ruhige Stunde mehr. Man rieth dem unglcklichen Könige, er mchte, um sich aufzuheitern, einen geschickten Harfenspieler kommen lassen; und David wurde nach Hofe berufen. Oft schon hatte der gottselige Knabe, wenn er so einsam auf dem Felde bei seinen Lmmern sa und rund um sich her die Werke Gottes mit herzlicher Freude betrachtete, beim Klange der Harfe schne Lieder zur Ehre des Schpfers gesungen. Jetzt heiterte er durch das holde Saitenspiel des Knigs dstere Seele auf.
Jedoch bald sollte sich der Hirtenknabe durch eine entschlossene muthvolle That den Weg zum Knigsthrone bahnen. Gegen den mchtigen Riesen Goliath, der in furchtbarer Waffen-rftung dem ganzen israelitischen Volke Hohn sprach, trat khn der junge David auf, im leichten Hirtenrocke, seine Schleuder mit dem Steine in der Hand. Ein Schwung, und der treffende Stein streckte zum Erstaunen Aller den Riesen dahin. Jubelnd und frohlockend fhrte das Volk seinen jungen Sieger heim. Sanl, so sangen sie, hat tausend erschlagen, David aber zehn-tausend. Das verdro den König, und er fate einen Groll gegen David. Vergebens suchte dieser durch sein schnes Har-fenfpiel den König zu erheitern und alles Mitrauen zu ent-
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Extrahierte Personennamen: Benjamin Samuel David David Gott David David David David David David David David
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Gottes Bethlehem Israel
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der Vater und wollte es nicht zugeben. Desungeachtet wrde das traurige Opfer wohl gebracht worden fem, wre nicht pltzlich die Jungfrau verschwunden. Eine Gttin, geht die Sage, entfhrte sie in einer verhllenden Wolke und schob ein Reh unter. Dieses wurde geopfert. Nun wandte sich ugen-blicklich der Wind. Die Flotte lief aus und landete glcklich an der trojanischen Kste. Aber wie fanden sich hier die Griechen getuscht! Die Stadt, aus welcher sie das schne Weib nebst der reichen Beute zu holen gedachten, war durch hohe Mauern und Thrme befestigt. In derselben war ein zahlreiches Heer der Trojaner und ihrer Verbndeten; an der Spitze desselben Hektor, der lteste Sohn des Priamus, der es an Muth und Tapferkeit mit jedem Griechen aufnahm. Deshalb verzgerte sich die Eroberung wider alles Erwarten zehn Jahre lang. Aus Mangel an Lebensmitteln konnte das Heer nur selten beisammen sein. Die Truppen zerstreuten sich scharenweise auf's Land, um Lieh und Korn herbeizuholen. Manche trieben Seeruberei und berfielen die benachbarten Inseln und Ksten. Ein Haufen mute sogar den Ackerbau besorgen. Der zur Belagerung zu-rckgebliebene Theil machte sich ein groes Lager mit zahllosen Htten und Gezeiten und umgab es zur Sicherheit mit einein breiten Graben. Die aus Land gezogenen Schiffe bildeten gleichsam die Vormauer. Die gerumige Ebene zwischen der Stadt und dem Schiffslager der Griechen war der tgliche Schauplatz der Heldenthaten beider Nationen. Die Anfhrer kmpften gewhnlich auf Streitwagen, die mit zwei oder drei Rossen bespannt waren; die Gemeinen zu Fu; Reiterei hatte man noch nicht. Die Waffen bestanden aus Lanzen, Schwertern, Wurfspieen, Schleudern und Bogen, und waren die Waffen verbraucht, so warf man wohl mit groen Steinen aufeinander. Zur Deckung dienten hohe kegelfrmige Helme, Brustharuische und Beinschienen, alles von Erz, und groe Schilde, die ge-wohnlich aus Rindshuten, jedoch oft mit Erz eingelegt waren. Ihre Schlachtordnungen waren noch ziemlich ungeregelt. Sie lochten in gemischten Haufen, ohne die Streiter nach der Waffen-
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leichter Unterkleidung, halbnackt, an, damit sich die Glieder freier bewegen knnten. Nackt heit auf griechisch gymnos, und hiervon hatten ihre Uebnngspltze selbst den Namen Gym-nasien. Eine Erweiterung dieser Uebungen bildete die Jagd. Der Krieg sollte die Freude der Männer sein. In die Schlacht zogen die Spartaner bekrnzt, mit Musik und Gesang wie zu einem Feste, in blutfarbiger Kleidung. Sieg oder Tod war die Losung. Der Flchtling blieb als Ehrloser ausgestoen. Darum gab einst eine spartanische Mutter ihrem Sohne, als er in den Krieg zog, den Schild mit den Worten: Mit ihm oder auf ihm!" d. h. kehre entweder siegend aus der Schlacht mit deinem Schilde zurck, oder fllst du, so sei es doch nach der tapfersten Gegenwehr, so da man dich mir auf deinem geret-teten Schilde zurcktragen kann. Als eine Spartanerin die Nach-richt erhielt, ihr Sohn sei gefallen, fragte sie rasch: Und hat er gesiegt'?" Als man ihr das bejahete, fuhr sie frhlich fort: Nun, dazu habe ich ihn ja geboren, da er kein Bedenken trage, fr das Vaterland zu sterben." Ihre Schwerter waren kurz: Denn," sagte einst ein Spartaner, wir lieben es, dem Feinde nahe zu sein." Der Angriff geschah nicht mit Hitze, sondern mit Klte und Besonnenheit.
Schon die erste Erziehung des jungen Spartaners wies auf seine knftige Bestimmung hin. Sobald ein Kind geboren war, wurde es besichtigt, ob es auch gesund und stark sei. War es das nicht, so wurde es zum Verhungern ausgesetzt; denn die Stadt sollte nur aus starken, wehrhaften Brgern bestehen. Sonst bekamen es die Eltern wieder und behielten es bis zum siebenten Jahre. Ihre ganze Erziehung bezweckte fast einzig Abhrtung des Krpers. Halbnackt liefen die Kleinen umher, halbnackt schliefen sie auf hartem Lager von Schilf, welchen sie sich, sobald sie eben laufen konnten, vom Ufer des Eurotas selbst holen muten. Mit dem siebenten Jahre gehrten die Kinder dem Staate an und kamen unter strenge mnnliche Auf-ficht. Sie wurden abgehrtet gegen Hunger und Durst, Hitze
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Meer von der einen, und das steile Oeta-Gebirge von der anderen Seite nur einen schmalen Steg gelassen hat, hielt der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen verbndeten Truppen. Teixes lachte berlaut, als er hrte, da dieses Huflein seine Millionen aufzuhalten gedchte und sich zu dem Kampfe wie zu einem Feste schmckte. Er schickte Boten hin, ihm sofort die Waffen auszuliefern. Komm und hole sie!" war die Antwort. Und als den Griechen gesagt wurde, der Feinde seien so viele, da die Sonne verdunkelt wrde, wenn sie ihre Pfeile abschssen, erwiederte ein Spartaner kalt: Um so besser, dann werden wir im Schatten fechten."
Noch zgerte Xerxes mit dem Angriffe. Er konnte es sich nicht als mglich denken, da diese Handvoll Menschen wirklich Widerstand leisten wrde, und lie ihnen vier Tage Zeit, zur Besinnung zurckzukehren und abzuziehen. Aber sie wichen nicht und wankten nicht. Da lie er seine Asiaten gegen den Hohl-weg losstrmen. Hier standen die Griechen, dicht geschlossen, Mann an Mann, in der Linken den Schild, der sich wie eine eherne Mauer vor der Reihe herzog, gegen welche die Pfeile der Barbaren klirrend zurckflogen; mit der Rechten streckten sie einen Wald langer Lanzen vor sich hin. Schar auf Schar strmte heran und suchte den Wald zu durchbrechen, aber immer wurden sie der die Leichen der Ihrigen zurckgeworfen. Terxes whlte die Tapfersten seines Heeres, die unsterbliche Schar genannt. Auch sie fielen. Kein Perser mochte mehr den Angriff wagen. Xerxes sprang wiederholt von seinem Throne, von wo aus er dem Kampfe zusah, und wthete und tobte und lie seine Scharen mit Geieln in den Hohlweg, als in ihr sicheres Grab, peitschen. Auch am folgenden Tage behauptete Leonidas gegen alle Angriffe fest seinen Posten. Hier wre vielleicht schon die groe Macht der Perser gebrochen, htte sich nicht selbst unter den anwohnenden Griechen ein Ver-rther gefunden. Ephialtes hie der Elende. Dieser entdeckte dem persischen Feldherrn einen geheimen Fupfad der das
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Gebirge. Zwanzigtausend Perser folgten, berstiegen heimlich die Waldhhen und fielen den verrathenen Griechen in den Rcken. Da war alle Rettung dahin. Leonidas sandte fast alle, die nicht Spartaner waren, zurck, auf da sich Jeder seiner Stadt und anderen Gefahren des Vaterlandes erhalte. Die Thespler je-doch, siebenhundert an der Zahl, waren durch nichts zu bewegen, ihn zu verlassen; nur die Thebner muten bleiben als Geiel fr die Treue ihrer Landsleute. Leonidas selbst opferte, um zuvor seine und seiner Gefhrten Todtenfeier zu begehen, in seinem Knigskleide den Gttern von Sparta, a mit seinen dreihundert Spartanern, alle bestens geschmckt, und ging nun selbst zum Angriffe vor. Mann fr Mann zu sterben entschlossen, fochten die Spartaner und Thespier mit rckhaltsloser Khnheit. Keiner schonte weder sich noch den Feind. Furchtbar rumten ihre Lanzen unter den dichtgedrngten Barbaren auf; selbst die beiden Brder des Terxes strzten zum Tode getroffen in diesem wilden Gedrnge. Den Griechen brachen allmlig die Lanzen; sie muten zu den Schwertern greifen. Da fllt Leonidas, der ihnen voran gekmpft hat, und das Gefecht entbrennt noch heftiger um feinen Leichnam. Es gelingt den Griechen, diesen in ihre Mitte zu ziehen und die anstrmenden Perser viermal mit groem Verluste zurckzuschlagen. Nach der langen, blutigen Arbeit zum Tode ermattet, kmpfen sie noch fort und fori mit der letzten Kraft. Von der Uebermacht berwltigt sinken endlich alle die tapferen Streiter dahin, inmitten der Haufen der erschlagenen Barbaren, mit Lanzen, mit Schwertern, mit Pfeilen wie mit Siegestrophen bedeckt.
Keinem Siege ist ein solcher Ruhm gefolgt, als dieser Niederlage. Den gefallenen spartanischen Helden wurde in der Folge die Inschrift gesetzt:
Wanderer, sag's zu Sparta, da, feinen Gesetzen gehorsam, wir erschlagen hier liegen."
Ein Lwe von Stein zeigte dem einsamen Wanderer in der Berg^chlucht auch die Sttte, wo Leonidas selbst, der Lwe des Tages, gefallen war.
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